Das sprechende Buch
Unterhaltung mit 8GeBeN.DE
洋盟友
Das sprechende Buch
Unterhaltung mit 8GeBeN.DE
Das Erkennungszeichen
Eine Dame von Hohem Rang aus dem Hause des Königs von Frankreich, verliebte sich in einen schönen blonden Jungen von Adel aus der Gefolgschaft eines deutschen Gesandten mit solcher Leidenschaft, dass sie ihm eines Tages durch ihre Heiducken auf einem Spaziergang aufheben und in einer verhängten Kutsche in eines ihrer Gartenhäuser vor der Stadt bringen ließ, wo sie ihn mit einer Larve vor dem Gesicht auf das Zärtlichste Empfing und den misstrauischen Gefangenen sehr bald in den stürmischsten Liebhaber zu verwandeln wusste.
Von da an kam er öfter in jener Kutsche vor ein Haus gefahren, das er nicht kannte, um in einem üppigen Gemach eine Dame zu umarmen, die er von Angesicht zu Angesicht nicht sehen durfte.
Der Gesandte, dem er eines Abends beim Wein alles entdeckte, riet ihm, indem er einen in ihm aufsteigenden wilden Argwohn nur mit Mühe verbarg, seiner Schönen im Taumel der Umarmung mit dem Diamanten, den er am Finger trug, die Wange zu ritzen.
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Er werde alsdann am andern Tag mit Ihm um eine Audienz bei der Gräfin X. ersuchen, und schon ausfindig zu machen wissen, welche von den Damen ihres Gefolges seine zärtliche Gönnerin sei.
Was er indessen verschwieg war, daß er auf diese Weise seine Geliebte, eben die Gräfin X., der er schon seit längerer Zeit misstraute, der Untreue überführen wollte. Denn zwar geriet der Gesandte bei der Audienz, die ihm wider Erwarten sogleich gewährt worden war, in keine geringere Verwirrung, als er nicht nur auf der Wange seiner Geliebten selbst, sondern auch auf den Wangen vieler anderer Damen ihres Gefolges das verräterische Mal entdecken musste, und gab sich einstweilen von Weiberlist geschlagen.
Indessen wurde der junge Liebhaber schon am Morgen danach in einer Gasse unweit seines Hauses erstochen aufgefunden. Wer seine Mörder waren, ist nie ans Licht gekommen, da die einzige Person, die über die Umstände seines Todes etwas zu sagen gewusst hätte, mit guten Gründen stille schwieg.
Nach Schuppius
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Ende gut - Alles gut !