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洋盟友

Deko
Das sprechende Buch

Unterhaltung mit 8GeBeN.DE

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Der Geiger in der Totengrube
  In einer kleinen Stadt des Elsaß, in welcher die Pest wütete, begaben sich eines Tages ein paar junge Burschen zum Wein und hatten sich einen Geiger dazu bestellt, der ihre Angst in Lustigkeit verwandeln sollte.
  Es währte nicht lange, so waren sie bezecht und torkelten davon, um sich schlafen zu legen. Der Geiger, der über dem Aufspielen mehr getrunken hatte, als sie alle zusammen, blieb, wo er saß, auf der Bank am Ofen und schlief dort bis gegen Mitternacht. Dann wachte er auf und wankte vor die Tür hinaus, fiel aber draussen wieder um und blieb vor der Schwelle liegen.
  Nun war es, der vielen Toten wegen, die es gab, Brauch geworden, daß man die in der Nacht an der Seuche verstorbenen ohne weiteres vor die Türe legte; der Totengräber, der beim Morgengrauen mit seinem Karren durch die Gassen fuhr, packte sie dann auf und schaffte sie zum Friedhof hinaus, wo er sie in eine große Grube warf.
  Er fand, als er vor das Wirtshaus gefahren kam, den Geiger bei der Schwelle liegen, hob ihn für tot auf seinen Karren, fuhr ihn mit den anderen Toten zur Gruft hinaus und warf ihn hinein. Der Geiger spürte nicht, was mit ihm geschah, doch wurde er ein Stündchen später, --- es war noch finster ---, vor Kälte wach und fand sich unter Menschen liegen, aber meinte nicht anders, als daß es seine Zechgenossen wären.

Lippen

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"Aufgestanden", schrie er, stieß sie mit den Händen und klopfte ihnen auf die Schultern, "aufgestanden und weitergetrunken, meine Herren, wir haben lange genug geschlafen!" Aber die Toten hörten ihn nicht und schwiegen nur fort.

Das verdross ihn ernstlich: "Schämt ihr euch nicht", sagte er vorwurfsvoll, "schämt ihr euch nicht, bei so jungen Jahren so faul zu sein, Aber ich will euch munter machen, ihr Schlafmützen." Damit zog er die Geige hervor, die er unter dem Wams stecken hatte, und begann, nachdem er sie sorgfältig gestimmt hatte, eine fröhliche Tanzweise zu spielen.
  Darüber, wie er noch geigte, fuhr der Totengräber abermals mit einem Karren voll toter Menschen daher. Als er das Geigenspiel aus der Grube hörte, erschrak er zu Tode und stürzte zum Kirchhof hinaus, als säße ihm der Leibhaftige schon im Nacken.
  Es hocke ein Geist in der Totengrube, meldete er dem Schultheißen, und spiele den Toten zum Tanze auf. Der Schultheiß war nicht wenig betroffen, vermeinte auch wohl zuerst, daß es der Schnapsteufel sei, den der Totengräber habe fiedeln hören; da sich dieser aber nicht beruhigen wollte, so schickte er doch alsbald ein paar Stadtknechte mit einem Kübel geweihten Wassers und mit brennenden Kerzen, die er aus der Kirche holen ließ, auf den Friedhof hinaus.
  Es war alles still, als sie sich der Grube näherten, und schon wollten sie beginnen, den Totengräber, der sie hatte führen müssen, zu verspotten; doch hob in diesem Augenblick der Musikant in der Grube wiederum zu spielen an und spielte eine traurige Weise.

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Da wollten sie auch verzagen und wären für ihr Leben gern davon gelaufen, wenn sie sich nicht voreinander geschämt hätten. Sie fassten sich denn ein Herz, stiegen auf den Hügel von aufgeworfener Erde hin und blickten in die Grube hinab.
  Da sahen sie den Geiger unter den toten Leibern sitzen und die Fiedel streichen. Sie erkannten ihn sogleich und fragten ihn, was er denn unter den Toten suche. Der Geiger blickte auf, ließ den Bogen sinken, sah die brennenden Kerzen über sich und lauter Leichen um sich her.
  Da legte er die Fiedel einem Toten auf die Brust und den Bogen dazu und stieg, so gut er konnte, an einem seil, das sie ihm hinunter warfen, aus der Grube. Er wollte nichts hören, sprach auch kein Wort mehr, sondern machte sich, an allen Gliedern zitternd, nach Hause, wo er sich zu Bett legte.
  Er starb am dritten Tage danach, jedoch fand sich an seinem Körper keine Spur der Seuche oder einer anderen Krankheit; das Entsetzen hatte ihn getötet.
   

 

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Ende gut - Alles gut !
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