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洋盟友

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Das sprechende Buch

Unterhaltung mit 8GeBeN.DE

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Ein Gehängter wird frei   Während des Schmalkadischen Krieges wurden im Lager vor U., in welchem die strengste Manneszucht herrschte, zwei Landsknechte eines geringen Vergehens wegen zum Tode verurteilt. Weil man aber keinen Nachrichter hatte, so sollten die beiden miteinander würfeln und der Gewinner den Verlierer hängen. Hierauf erklärte jedoch der Eine von den beiden, daß er kein Hundsfott werden wollte und den Tod vorziehe, und ermahnte auch seinen Kameraden, auf dieser Meinung zu beharren; vielleicht würde ihnen der Herrgott doch noch vom Stricke helfen.
Das war aber dem Anderen gar nicht eben, das Leben ist süß, dachte er, mögen sie hinterher denken von dir, was sie wollen; und da der Erste auf seiner Weigerung zu würfeln bestand, führte er ihn hinaus und hängte ihn an einen Baum. Nun aber geschah wunderbares. Wie nämlich der neubestellte Scharfrichter sein Handwerk gleich mit dem Meisterstück beginnen wollte und den Angeknüpften von der Leiter stieß, zogen die andern Landsknechte mit Trommeln und Pfeifen vorüber. Als sie mitansehen mußten, wie dieser Kerl seinen Kameraden, der den Tod der Schande vorgezogen, willig aufhängte, gerieten sie außer sich vor Wut und schossen ihn von seinem Baum herunter, so daß er tot zur Erde stürzte. Dabei ward auch der Strick, an dem der Andere sich zu Tode würgen sollte, entzweigeschossen, der Gehängte stürzte gleichfalls herab, blieb aber noch lebend vor dem Baume liegen.
Weil er aber nun, wie sie sagten, seine Strafe ausgestanden, so wollten die Kameraden nimmer mehr zugeben, daß die Obrigkeit weiter peinlich gegen ihn verfahre, vielmehr erklärten sie ihn einstimmig wieder für ehrlich, so daß ihn seines Vergehens wegen niemand mehr verunglimpfen durfte.Auf diese Weise blieb er am Leben, während es der Andere, der es durchaus hatte behalten wollen, höchst schimpflich verlieren mußte. Hans Wilhelm Kirchhof

 
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Ende gut - Alles gut !
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